Berichte

Unterwegs im Lidernengebiet

Leitung: Walter Kälin (Plazi)

Berichterstatter: Christian Kälin (Place)

Fotos: Christian, Helen, Walter

Pünktlich um 7.30 Uhr haben wir uns auf dem Sagenplatz getroffen, um nach Riemenstalden zu fahren. Unser Tourenleiter war bereits losgefahren, um beim Chäppeliberg die begehrten Tickets für die Fahrt mit der Bahn zu ergattern. An diesem Donnerstag war der Andrang aber gering, so konnten wir zügig zum Gitschen hochfahren. Nach dem obligaten LVS-Check sind wir bei bewölktem Wetter zu unserer Skitour auf den Rossstock gestartet. Im Aufstieg zum Mälchbödeli war noch Pulverschnee anzutreffen, was auf eine gelingende Abfahrt hingedeutet hat. Nach einer kurzen Rast ging es weiter über das Chüeband in Richtung Gipfel. Vorbei am Gross Tisch waren es nur noch wenige Meter bis zum Skidepot, welches anhand der milden Temperaturen einfach zu erreichen war. Die letzten Meter zum Gipfel sind wir zu Fuss hochgestiegen. Nach dem obligaten Gipfelfoto sind wir wieder zum Skidepot und haben uns oberhalb der Rossstocklücke verpflegt. Gesättigt schnallten wir die Skier auf unsere Rucksäcke und stiegen über die mit Ketten gesicherte Stelle zur Rossstocklücke. In der anschliessenden Abfahrt im obersten Teil konnten wir noch schöne Schwünge und Spuren in den Schnee machen. Die sehr schnell angestiegenen Temperaturen machten es nicht leicht, da der Schnee schwierig zu befahren war. Beim Loch angekommen, schnallten wir die Felle wieder an und stiegen über das Husmättli in Richtung Schnürstock, wo wir nochmals eine Pause eingelegt haben. Da mittlerweile die Sonne schien, war es sehr angenehm, bis die ersten Schwünge zum Alt Stafel / Färlenzöpfli in Angriff genommen wurden. Der Schnee war so nass, dass es den Teilnehmenden richtig schwer fiel, ihre Skier unter Kontrolle zu bringen. Die kräftezehrende Abfahrt verlangte vollen Einsatz und nach einer kurzen Passage zu Fuss konnten wir wieder in Richtung Chatzenschwanz / Martschen hinunterfahren, wo wir gesund und munter, jedoch ein wenig erschöpft und durstig bei unseren Fahrzeugen landeten.

Um unseren Durst zu stillen, wollten wir im Restaurant Kaiserstock einkehren, doch dort angelangt, stellten wir fest, dass Betriebsferien herrschten. Nach Absprache der Teilnehmenden machten wir uns auf den Weg nach Sisikon, welches ja fast so viele Gaststätten wie Einwohner zu verzeichnen hat, wenn die Enten und Fische nicht mit einberechnet werden. Nach erneutem Versuch eine Gaststätte anzusteuern stellten wir fest, dass auch diese geschlossen war. Weiter ging die Suche und siehe da, wir trauten unseren Augen kaum: ein Schild mit “open”. Voller Vorfreude begaben wir uns in dieses einmalige Restaurant, welches die Teilnehmenden ihrer Lebzeiten nicht mehr vergessen werden. Beim Betreten war niemand da und deshalb wurde nach dem Personal gerufen: "Hallo, Hallo, ist jemand da?" Nach einer kurzen Weile erschien jemand aus dem Nebenraum, der Gesichtsausdruck war nicht eindeutig zu lesen. War diese Mimik nun Freude, Angst oder Gleichgültigkeit?

Da alle so durstig waren, bestellten die meisten eine grosse Schorle, was der Kellner fleissig auf seinem Notizblock vermerkte. Auch zwei Kaffees, ein Tee und eine Stange wurden bestellt, doch irgendwie erschien uns die Situation nicht geheuer, da die bedienende Person unserer Sprache nicht wirklich gewachsen war. Zum Glück war Helen so nahe bei der Theke, dass sie trotz der immer noch tragenden Skischuhen dem Kellner mit Rat und Tat zur Seite stehen konnte. Die bestellten Schorles konnten nicht ausgeschenkt werden, da Helen nach einem Blick in das Kühlfach feststellte, dass dieses Getränk gar nicht zu haben war. Weil die Teilnehmenden des SAC Einsiedeln so unkompliziert sind, begnügten wir uns mit Rivella und dem, was es im Gasthaus hatte. Helen hat den Ausschank professionell übernommen und dem armen Mann geholfen. Da es einige Zeit beanspruchte, bis die Kaffees auf den Tisch gebracht wurden, hatte der Schreibende Mitleid mit der Person, welche ein Bier bestellt hatte und traf daher umgehend die Entscheidung, den Zapfhahn selber zu bedienen, ansonsten würden wir heute noch darauf warten. Nach geselligem Austausch ging es nun ums Bezahlen, was erneut einer Herkulesaufgabe gleichkam. Zum Glück war da immer noch Helen, welche auch in dieser Situation den Lead übernahm. Nach einem Hin und Her mit verschiedenen Möglichkeiten der Bezahlung konnte die Rechnung aufgeteilt werden und die Fachkraft war überglücklich, solch hilfsbereite Gäste bewirtet zu haben. Er konnte von allen eine Zehnernote entgegennehmen und einen Zweifränkler aushändigen, was das Abrechnen um einiges erleichterte. Dem Kellner war ein Stein vom Herzen gefallen und er verabschiedete sich dankend von den hilfsbereiten Gästen. Es wird gemunkelt, dass er den Umsatz seines Lebens erzielt hat...

Ein grosser Dank gilt Helen, da sie sich barmherzig der Situation gestellt hatte (kein Aprilscherz und kein Kostüm der Fasnacht, sondern wirklich in Skischuhen hinter der Theke) und ein Verdursten der Teilnehmenden verhindern konnte. Vielen Dank allen Beteiligten, es war ein grossartiger Tag und das nächste Mal werden wir bestimmt wieder wunderbaren Pulver vorfinden.

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